Kuala Lumpur (KNA) Die Katholikin Teresa Kok ist Malaysias neue Ministerin für Landwirtschaft und Ölpalmenplantagen. Das Kabinett von Premierminister Mohamed Mahathir wurde am Montag von Malaysias König vereidigt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Bernama berichtete. Mit der Zuständigkeit für Palmöl ist das Landwirtschaftsministerium eines der wichtigsten Ressorts. Malaysia ist nach Indonesien der zweitgrößte Exporteur von Palmöl. Beide Länder decken derzeit mehr als 85 Prozent des weltweiten Marktes ab.
Zu Koks Aufgaben als Ministerin zählt es, die Interessen der Palmölplantagenbesitzer gegenüber der EU zu vertreten. Das EU-Parlament hatte im Januar beschlossen, Palmöl in Biokraftstoffen ab 2021 zu verbieten. Tausende von Plantagenbauern gingen daraufhin in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur gegen die EU auf die Straße.
Die 54-jährige Ministerin zählt zur Regierungskoalition Pakatan Harapan (PH). Diese hatte im Mai in einem historischen Wahlsieg die seit über 60 Jahren herrschende, mit massiven Korruptionsskandalen belegte Partei UMNO abgelöst.
Als Oppositionspolitikerin hatte sich Kok im mehrheitlich islamischen Malaysia einen Namen als streitbare Verfechterin der Religionsfreiheit gemacht. 2008 war sie auf Grundlage des Gesetzes zur inneren Sicherheit verhaftet worden, nachdem sie sich dafür eingesetzt hatte, dass eine Moschee in ihrem Wahlkreis die Lautstärke bei der Lautsprecherübertragung von Gebeten und Predigten reduzieren sollte. 2014 war Kok wegen “Aufrufs zum Aufstand” angeklagt worden. Anlass war ein satirisches Video zum chinesischen Neujahr, in dem sie zusammen mit Schauspielern die malaysische Politik aufs Korn genommen hatte.
(KNA – skrkm-89-00171)