Köln (KNA) Der in der Deutschen Bischofskonferenz für Weltkirche-Fragen zuständige Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hofft auf wichtige Signale vom ökumenischen Friedenstreffen in Bari. Dort versammeln sich Papst Franziskus und rund 20 hochrangige Vertreter orientalischer und orthodoxer Kirchen an diesem Samstag zum Gebet und zu Gesprächen über die Lage im Nahen Osten.
“Beten um den Frieden ist immer eine große und gute Sache”, sagte Schick am Samstag bei domradio.de. Damit verbunden sei die Hoffnung, dass dadurch auch der Frieden in Syrien und im Irak vorankommt. “Aber ich denke, es ist auch wichtig als Signal für die Christen, die in diesen Ländern sind”, so Schick weiter: “Sie sollen wissen, dass die Christen hier in Europa an sie denken und hinter ihnen stehen.”
Immer wieder bewundernswert sei das Engagement der Christen im Nahen Osten in ihren Gesellschaften, etwa durch Bildungseinrichtungen, Schulen, Kindergärten und Universitäten: “Sie werden eine immer kleinere Schar, sind aber trotzdem sehr aktiv.”
Schick berichtete zudem von einem Besuch vor kurzem im Irak. Die Christen dort hätten große Hoffnungen, aber es sei für viele “die letzte Hoffnung. Wenn jetzt wieder etwas passiert im Irak und sie wiederum vertrieben werden, glaube ich, dann werden sie auch das Land verlassen oder zumindest alles daran setzen.” Umso wichtiger sei es, noch viel mehr als bisher für den Frieden in der Region zu tun.
Der Weltkirche-Bischof beklagte darüber hinaus, dass es schwer sei, dem Thema Christenverfolgung in den Medien und in der Gesellschaft genug Aufmerksamkeit zu verschaffen: “Aber es ist ein wichtiges Thema und wenn wir uns für die verfolgten und bedrängten Christen einsetzen, dann tun wir das ja nicht exklusiv, sondern exemplarisch. Das heißt, wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen, in welcher Religion und welcher Konfession auch immer, frei den Glauben leben und auch praktizieren können.”
(KNA – skrkr-89-00027)