Rangun (KNA) Facebook hat Myanmars Armeechef General Min Aung Hlaing gesperrt. Insgesamt seien 17 Facebook-Accounts, 52 Facebookseiten und ein Instagram-Account vom Netz genommen worden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Grund sei die Rolle, die die betreffenden Personen und Organisationen im Zusammenhang mit “entsetzlicher ethnischer Gewalt” gespielt hätten, hieß es.
Facebook verwies auf einen aktuellen UN-Bericht zur Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya, der belege, dass die nun gesperrten Personen und Organisationen schwere Menschenrechtsverletzungen begangen oder ermöglicht hätten. Die UN-Experten fordern in dem Bericht, die Armeeführung und Min Aung Hlaing wegen des Verdachts auf Völkermord vor Gericht zu bringen. Bereits in der Vergangenheit hatten die Vereinten Nationen die Weiterverbreitung von Hasskommentaren über Facebook kritisiert, die den Boden für die Verfolgung der Rohingya bereitet hätten.
Facebook räumte ein, zu spät reagiert zu haben. Mit der jetzt erfolgten Sperrung wolle man die Personen und Organisationen daran hindern, “unseren Service für eine weitere Anheizung ethnischer und religiöser Spannungen zu benutzen”. In der Erklärung versicherte Facebook zudem, auch weiterhin den “Missbrauch von Facebook in Myanmar” verhindern zu wollen.
Facebook ist das beliebteste Soziale Netzwerk in Myanmar und hat in dem südostasiatischen Land mehrere Millionen Nutzer. General Min Aung Hlaing gilt als einer der Verantwortlichen für die gewaltsame Vertreibung von rund 700.000 Rohingya nach Bangladesch. Auf Facebook hatte er rund 1,3 Millionen Follower.
(KNA – sksmr-89-00144)