Berlin (KNA) Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält ein Kopftuchverbot für wenig zielführend. Der “Welt am Sonntag” sagte er bei einem Gespräch in der Staatskanzlei in Erfurt mit Blick auf die davor befindliche Fußgängerzone: “Wir gucken jetzt eine Stunde hier raus. Und wir warten auf das Kopftuch, über das sich in Berlin, in Duisburg oder in Stuttgart alle aufregen. Aber die Einzigen, die hier vor der Staatskanzlei Kopftuch tragen, sind die katholischen Nonnen, die auf dem Weg zum Gebet sind.”
Er selbst sei der Meinung, “dass man die Gesichter von Menschen sehen sollte”, so Ramelow, ohne Varianten der islamischen Vollverschleierung wie den Nikab ausdrücklich zu nennen. Ein allgemeines Kopftuchverbot würde auch katholische Ordensfrauen treffen, betonte der Politiker. “Vor dem
Gesetz wird nicht unterschieden zwischen freiheitlichem und erzwungenem Kopftuch.”
(KNA – sksmq-89-00026)