Düsseldorf (KNA) Die nordrhein-westfälische Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU) wirbt für einen Zusammenschluss der liberalen Muslime in Deutschland. “Viele Muslime in Deutschland sind liberal, aber die Verbände, die lediglich 20 Prozent der Muslime vertreten, sind konservativ und bestimmen die Debatte”, sagte Güler der “Rheinischen Post” (Mittwoch). “Vielmehr müssten sich die liberalen Muslime organisieren”, sagte sie.
Möglicherweise seien es die falschen Vertreter, die in Deutschland den Islam erklären, so die Ministerin. “Der Islam gehört zu Deutschland, weil der liberale Islam ein Teil davon ist.” Die Strömungen des Islams, die sich nicht mit der Verfassung vereinen lassen, gehörten nicht zu Deutschland. Wichtig sei überdies, das Ehrenamt in Migranten-Communities als solches anzuerkennen: “Vielfach wird der Nachmittagstee in der Moschee als Parallelgesellschaft wahrgenommen, Kaffee und Kuchen in der katholischen Kirche dagegen als Ehrenamt”, kritisierte Güler.
Im Vergleich zum Islam sei “das Christentum sehr hierarchisch”, so die Staatssekretärin. Der Islam stehe auch nicht stärker als das Christentum im Gegensatz zum Grundgesetz. “Die Gleichberechtigung war jetzt auch nicht unbedingt eine Erfindung des Christentums”, sagte Güler.
(KNA – sksmt-89-00001)