Bonn (KNA) Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Sie führen ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurück. Angaben über Mitgliederzahlen schwanken zwischen acht und elf Millionen unter den rund 94,5 Millionen Einwohnern Ägyptens. Etwa eine weitere halbe Million Kopten lebt in anderen Ländern, davon schätzungsweise 12.000 in Deutschland.
In Deutschland gibt es zwei Bistümer und zwei Klöster. Sprecher der Kopten in Deutschland ist der im ostwestfälischen Höxter residierende Bischof Anba Damian (63), der das norddeutsche Bistum leitet. Neben den orthodoxen Kopten gibt es eine mit Rom verbundene koptisch-katholische Kirche. Der Vatikan gibt ihre Mitgliederzahl mit 210.000 an; ihr Patriarch ist Ibrahim Isaac Sidrak (63).
Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche ist seit 2012 Papst-Patriarch Tawadros II. von Alexandrien (66); er gilt als 118. Nachfolger des heiligen Markus. Muslimischer Fundamentalismus erschwert den Christen das Leben. Sie wohnen hauptsächlich in Oberägypten und den großen Städten des Landes. Die Kopten gehören zu den altorientalischen Kirchen. Diese vollzogen bestimmte Lehrentscheidungen des Konzils von Chalcedon im Jahre 451 nicht mit, das eine Klärung des Verhältnisses von Göttlichkeit und Menschlichkeit in Christus suchte. Kopten benutzen einen eigenen, auf die Pharaonenzeit zurückgehenden Kalender, der sich am Sonnenjahr orientiert.
(KNA – sllko-89-00053)