Kairo (KNA) Muslime dürfen Christen zu deren Festen gratulieren und Geschenke mit ihnen austauschen. Zu diesem Schluss kommt eine Fatwa der Kairoer Al-Azhar-Moschee, wie die ägyptische Zeitung “Al-Ahram” am Dienstagabend berichtete. Der Islam fordere seine Anhänger auf, die Bünde der Freundschaft und des Mitgefühls zwischen den Menschen zu stärken.
Toleranz, friedliches Miteinander und Höflichkeit zwischen Muslimen und Christen angesichts der jeweiligen Feiertage sei nicht nur akzeptabel, sondern wünschenswert, erklärte den Angaben zufolge das “Internationale elektronische Fatwa-Zentrum” der Al-Azhar in einem Facebook-Beitrag. Unter anderem führt die Fatwa Aussagen des Propheten Mohammed an, der selbst Geschenke von Königen und Herrschern angenommen habe.
Es handele sich um das erste offizielle Urteil der Institution, das Muslimen Respektsgesten mit Blick auf nichtmuslimische Feiertage gestatte. Zuvor hatten wiederholt einzelne Al-Azhar-Vertreter Feiertagsgrüße an Christen erlaubt. Hintergrund sind Aussagen konservativer islamischer Geistlicher in Ägypten, die vor solchen Gesten gewarnt hatten.
Die Al-Azhar-Moschee ist die älteste Moschee Kairos und eines der bedeutendsten islamischen Gotteshäuser Ägyptens. Angegliedert ist eine Universität mit heute rund 20.000 Studienplätzen, die als eine der wichtigsten Lehrautoritäten des sunnitischen Islam gilt.
Quelle: KNA
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