Mainz (KNA) Rheinland-Pfalz hat der ersten und bislang einzigen muslimischen Kita des Landes die Betriebserlaubnis entzogen. Die Mainzer Kindertagesstätte „Al Nur“ muss spätestens zum 31. März geschlossen werden, wie das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung am Montag mitteilte. Der Trägerverein “Arab Nil-Rhein Verein e.V.” könne das Kindeswohl in der 2009 gegründeten Einrichtung nicht mehr gewährleisten. Der Verein vertrete Inhalte der Ideologie der Muslimbruderschaft, habe eine Nähe zum Salafismus und stehe damit nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes, so der Präsident des Landesamtes, Detlef Placzek. Zuletzt durfte die Kita bis zu 22 Kinder ganztägig betreuen.
Oppositionsvertreter begrüßten die Entscheidung der Behörden, kritisierten diese jedoch als zu spät. “Hier muss sich die Landesregierung den Vorwurf gefallen lassen, dass sie viel zu lange weggeschaut hat, weil sie das Projekt der einzigen muslimischen Kita in Rheinland-Pfalz nicht gefährden wollte”, erklärte die familienpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Simone Huth-Haage. Es habe über Jahre hinweg Warnungen vor Bezügen zum Islamismus gegeben.
Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Joachim Paul, sprach von “fast 10 Jahren des Wegschauens” der Landesregierung. Die Entscheidung müsse Anlass sein, “dem Drängen von Islamisten in den Bildungsbereich größere Aufmerksamkeit zu schenken und mit der notwendigen Härte zu begegnen”. Ein Verbot des Trägervereins solle intensiv geprüft werden.
(KNA - tkmll-89-00132) Foto: FeeLoona/Pixaba