Christen, Juden, Muslime, Hindus und Buddhisten lesend entdecken. Von Rainer Nolte, Bonn (KNA).
Schalom, Salam Aleikum, Namaste und Grüß Gott – so eröffnet das Buch “Wie heißt dein Gott eigentlich mit Nachnamen?” seine vielseitige Reise durch fünf Weltreligionen. In über 70 Kinderfragen wird darin der religiöse Horizont für Kinder ab 8 Jahren geweitet. Auch für jüngere Mini-Religionsforscher haben Verlage einige Bücher parat.
Wichtige Gespräche in der Familie und spannende Diskussionen mit den eigenen Kindern sollen nach dem Wunsch von Autorin Jane Baer-Krause durch ihr Buch entstehen. Gemeinsam mit Jan von Holleben beleuchtet sie auf 184 Seiten bunt und kreativ Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus und Judentum. Der Titel aus dem Gabriel-Verlag geht theologischen Fragen nach, etwa: “Warum taufen Christen im Namen vom Vater, Sohn und Heiligen Geist”, aber auch Alltagsaspekten wie “Warum gehen manche Musliminnen komplett angezogen ins Schwimmbecken?”.
Als Basis für das Buch diente das Portal religionen-entdecken.de. Baer-Krause ist Mitherausgeberin des unabhängigen interreligiösen Internetprojektes für Kinder. Experten für die verschiedenen Weltreligionen beantworten im Netz sowie im Buch die Kinderfragen.
Die Bildgestaltung in “Wie heißt dein Gott eigentlich mit Nachnamen?” ist herausragend. Fantasievolle Ideen wurden in perspektivisch überraschender Weise umgesetzt – zu sehen sind vor allem Kinder in lustigen und auch mal nachdenklichen Szenen. Auf jeder zweiten Seite machen die Fotos Lust aufs Umblättern für die nächste Bild-Überraschung. Holleben hat das Buch nach eigenen Worten gemacht, um gegenseitigen Respekt und einen guten Umgang mit den Mitmenschen anzuregen. “Auch wenn es manchmal anders erscheint – in den Grundsätzen glauben wir doch alle an sehr viel Ähnliches, vor allem an den Frieden”, so der 42-Jährige.
Strukturierter, dafür nicht so kreativ illustriert, kommt “Woran Menschen glauben” daher. Das
32-seitige Büchlein für Kinder ab 8, Eltern und Lehrer aus dem Carlsen-Verlag bietet einen FaktenÜberblick zu sechs Religionen. Daneben beantwortet es auch “Drei ??? zu Menschen ohne Religion” – schließlich lassen sich etwa 26 Millionen Menschen in Deutschland keiner Religionsgruppe zuordnen, klärt das Heft auf. Zum Schluss kommen Kinder zu Wort, die Gedanken, Gebete und Wünsche äußern.
Geeignet für Kinder ab dem Kommunionsalter ist das “Weltreligionen-Quiz” aus dem Hause Kaufmann. Eine Annäherung an Allah und Co. im Multiple-Choice-Format: “Wie nennt man Religionen, die an viele verschiedene Götter glauben? – a) Polytheistisch b) Pazifistisch c) Politisch.” Auf der Rückseite gibt es die Lösung samt Begriffserklärung. Die 128 Seiten in Spiralbindung können alleine oder auch zu mehreren Personen als Rätsel-Wettkampf gespielt werden.
“Mein Gott, dein Gott, unser Gott” aus dem Herder-Verlag wird von der Stiftung Lesen ab dem Vorschulalter empfohlen. “Ein religiöses Bilderbuch, das für Kinder mit unterschiedlichem religiösen und kulturellen Hintergrund nutzbar ist. Hier geht es um das Entdecken von Gemeinsamkeiten, insbesondere von gemeinsamen Werten”, erklärt die Stiftung. Die Freunde David, Ibrahim und Johanna streifen in dem Buch gemeinsam durch die Wiesen und Felder ihres Dorfes und erleben einige Abenteuer.
Der Kinderklappbuch-Klassiker “Wieso Weshalb Warum” hat ebenfalls etwas für Reli-Anfänger im Sortiment: Laut Ravensburger-Verlag ist “Religionen der Welt” für 4- bis 7-Jährige, aber sicher haben auch etwas Jüngere Spaß an den Papptürchen, hinter denen sich Tempel und Propheten verbergen. Anschaulich lässt sich auch der Stein vor Jesus’ Grab wegschieben oder ein Blick in eine Moschee werfen. Und für wen gibt es wann und warum Geschenke? Die wichtigsten Feiertage von Christen, Juden, Muslime, Hindus und Buddhisten werden anschaulich dargestellt.
Autor Manfred Mai erzählt für Kinder ab 10 Jahren in einem Hanser-Buch lebendig von den Anfängen der Glaubensgemeinschaften, von ihren Ritualen, Festen und Symbolen. Anschaulich und modern illustriert ist das Sachbuch hochaktuell – und fasst im Titel schön zusammen: “Wir leben alle unter demselben Himmel”.
(KNA - tkoko-89-00069) Foto: Pixabay