Berlin (KNA) Der ehemalige Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder (CDU) sorgt sich über die Situation von Christen und Muslimen in Indien. In einem Brief an die indische Botschafterin Mukta Dutta Tomar kritisiert Kauder Gewalttaten und einen schärferen Ton politischer Akteure gegenüber beiden religiösen Minderheiten in dem Land kritisiert, wie sein Büro am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Die Ausschreitungen gegen Christen im Jahr 2008, die rund 100 Todesopfer und tausende Binnenflüchtlinge gefordert hatten, seien immer noch nicht umfassend juristisch aufgearbeitet und Betroffene nicht angemessen entschädigt worden, so Kauder in dem Schreiben. Er bitte dringend darum, dies nachzuholen.
Zudem sieht der CDU-Politiker eine “ernsthafte Gefahr der Einschüchterung und Diskriminierung religiöser Minderheiten” durch die herrschende Gesetzeslage, die die Religionsfreiheit von Konvertiten gefährde, wie weiter aus dem Brief hervorgeht. Kauder appellierte an die Botschafterin, sich weiterhin entschieden für religiöse Toleranz, das Grundrecht auf Religionsfreiheit sowie den Schutz bedrängter Christen und Muslime in Indien einzusetzen.
Laut einem Bericht der ökumenischen Organisation “Persecution Relief” hat die Verfolgung und Gewalt gegen Christen in Indien auch im vergangenen Jahr weiter zugenommen. 477 Fälle wie Störungen von Gottesdiensten, Vandalismus in Kirchen oder Bibelverbrennungen durch hinduistische “Fanatiker” sind von “Persecution Relief” dokumentiert; das waren 37 mehr als im Vorjahr. Auch das Missionswerk missio München berichtet mit Blick auf die Parlamentswahlen, die am 11. April begonnen haben, von einer Unterdrückung religiöser Minderheiten.
(KNA – tkolr-89-00177)