Colombo/München (KNA) Das internationale katholische Missionswerk missio München hat nach den blutigen Anschlägen auf Sri Lanka zu Solidarität aufgerufen. Für die Menschen dort sei es jetzt wichtig zusammenzustehen, mahnte missio-Präsident Wolfgang Huber am Dienstag in München. Die verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen dürften sich nicht mit Verdächtigungen und Schuldzuweisungen gegeneinander aufbringen.
Bei den Anschlägen an acht verschiedenen Orten am Ostersonntag kamen Medienberichten zufolge über 320 Menschen ums Leben, mehr als 500 wurden verletzt. Am Dienstag habe missio München eine E-Mail des Claretiner-Paters Joseph Jeyaseelan aus Sri Lankas Hauptstadt Colombo erreicht. Darin schreibt er: “Sri Lanka erlebt eine der schwärzesten Stunden seiner Geschichte. Im ganzen Land herrschen Angst und Unsicherheit. Es ist eine nationale Tragödie.”
Der Pater warnte zugleich davor, ohne gesicherte Beweise über Täter und Motive zu spekulieren. “Die Anschläge trafen Gebäude und Plätze, die von Menschen verschiedener Religionen, Ethnien und Nationalitäten frequentiert waren. Es ist jetzt nicht die Zeit für Spekulationen und Beschuldigungen.”
Huber betonte, missio München hoffe inständig, dass der Frieden nach den Anschlägen erhalten bleibe. “Wir beten dafür, dass die Bürger Sri Lankas nach den Anschlägen zusammenstehen und zusammenhalten.” In dem Land herrschte von 1983 bis 2009 Bürgerkrieg zwischen Singhalesen und Tamilen. Tamilische Separatisten kämpften für ihre Unabhängigkeit vom Inselstaat. Dem Auswärtigen Amt zufolge sind auf Sri Lanka 70,2 Prozent der knapp 21 Millionen Einwohner Buddhisten, 12,6 Prozent Hindus, 9,7 Prozent Muslime und 7,4 Prozent Christen.
(KNA - tkomn-89-00077) Foto: Pixabay