Jerusalem (KNA) Die Bischöfe des Heiligen Landes haben eine Zunahme von Extremismus und Diskriminierung in ihrer Region beklagt und an den Einsatz von Christen, Juden, Muslimen und Drusen appelliert. “Nur ein Friede, der auf Würde, gegenseitigem Respekt und Gleichheit aller Menschen beruht, kann uns retten, kann uns erlauben zu überleben”, heißt es in einer am Mittwoch in Jerusalem verbreiteten Erklärung der katholischen Bischöfe des Landes.
Jede Lösung müsse auf dem Gemeinwohl aller gründen, die in diesem Land ohne Unterschied zusammenlebten, hieß es weiter. Daher sei Gleichheit eine Grundvoraussetzung für einen gerechten und dauerhaften Frieden, unabhängig davon, welche politischen Lösungen gewählt werden, betonen die Bischöfe.
Die jüngsten Entwicklungen, der anhaltende Verlust an Menschenleben, die schwindende Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung und das Scheitern der internationalen Gemeinschaft hätten einen besorgniserregenden Punkt erreicht, so die Oberhirten. In den letzten Jahrzehnten sei den Menschen in der Region Frieden und Versöhnung versprochen worden, stattdessen hätten jedoch Hass und Unterdrückung, Korruption und Demagogie zugenommen. Der Vorschlag für eine Zwei-Staaten-Lösung sei ins Leere gegangen und werde erfolglos wiederholt. Alle Reden von einer politischen Lösung schienen derzeit “leere Rhetorik” zu sein. Die Kirchenführer beklagen, dass daher weiterhin viele Menschen das Land verließen.
“Die Kirchen bestehen darauf, dass wir einander achten und in gegenseitigem Respekt und Gleichheit, mit gleichen Rechten und Pflichten in demselben Land zusammenleben können”, heißt es in der Erklärung. Dies sei “kein Traum, sondern die kraftvolle Grundlage einer Vision, die unsere Vorfahren, die Propheten, inspiriert hat”, betonen die Bischöfe. Sie propagierten die Vision, dass jeder im Heiligen Land volle Gleichheit habe – als Männer und Frauen, die nach Gottes Bild und Ebenbild gleich geschaffen seien, heißt es in der Erklärung.
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