Kapstadt (KNA) Aus Sicht von Südafrikas Polizei können Religionsvertreter in Kapstadt dazu beitragen, die blutigen Bandenkriege in den Armenviertel zu beenden. “Teil des Bandenproblems ist ein Mangel an religiöser Führung”, sagte der Polizeivertreter Sanele Zama der Zeitung “Times Select” (Dienstag). Deshalb arbeiteten die Sicherheitskräfte etwa im Township Manenberg seit einem Jahr mit christlichen und muslimischen Führern zusammen. “Die vermehrte religiöse Bildung konnte dazu beigetragen, dass die Morde und Bandenaktivitäten zurückgingen”, so Zama.
Der Zeitung zufolge fürchten die Einwohner Kapstadts eine erneute Mordwelle nach Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan. “Sobald das Fest des Fastenbrechens endet, kehrt die Angst zurück. Für gewöhnlich starten dann die Morde wieder”, wird die Vertreterin eines Bürgerkomitees im Vorort Manenberg zitiert.
Kapstadt empfängt als moderne Weltmetropole jährlich Millionen Touristen und gilt als vergleichsweise sicher. In einigen Townships herrscht jedoch seit Jahren ein erbitterter Bandenkrieg, bei dem verfeindete Gangs um Macht und Einfluss kämpfen. 2017 gab es durch die Rivalitäten hier mehr als 800 Tote. Wiederholt forderten die Anwohner, die bei Schusswechseln häufig selbst zu Opfern werden, die Entsendung der Armee in die Townships. Experten führen die Bandengewalt auf sozioökonomische Missstände zurück.
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