Düsseldorf (KNA) Der Duisburger Verein “Jungs” hat die erstmals verliehene Mevlüde-Genc-Medaille der nordrhein-westfälischen Landesregierung erhalten.
Mit Respekt begegnen
Der Verein zeige “mit seiner Arbeit, wie Vielfalt in einer offenen Gesellschaft gelingen kann: indem man miteinander redet, einander auf Augenhöhe und mit Respekt begegnet”, sagte Altbundespräsident Christian Wulff in seiner Laudatio am Dienstag in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Der Verein habe sich besonders um die Versöhnung der Kulturen und das friedliche Miteinander der Religionen verdient gemacht.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) überreichte den mit 10.000 Euro dotierten Preis. Gerade in Zeiten, in denen die Gesellschaft mit Fremdenhass und Religionshass zu kämpfen habe, wolle die Landesregierung ein Zeichen der Anerkennung setzen “für Menschen, die sich für ein friedliches Miteinander in Nordrhein-Westfalen engagieren”. Der Verein arbeite mit viel Herzblut daran, dass ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft gelinge.
Friedliches Miteinander der Religionen
Der 1998 gegründete Verein “Jungs” organisiert den Angaben zufolge seit 2012 das Projekt “Junge Muslime in Auschwitz”. Dabei setzen sich die Teilnehmer über mehrere Monate mit dem Holocaust, Antisemitismus und Rassismus auseinander und besuchen das ehemalige NS-Vernichtungslager Auschwitz. Zudem ruft der Verein mit dem Videoprojekt “Junge Muslime gegen Antisemitismus” zu friedlichem Miteinander der Religionen und zu Toleranz auf.
Die Auszeichnung war 2018 aus Anlass des 25. Jahrestags des Brandanschlags von Solingen durch Laschet gestiftet worden. Namensgeberin ist die türkischstämmige Mevlüde Genc. Sie und ihr Mann Durmus Genc verloren bei dem fremdenfeindlichen Anschlag zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte.
(KNA - tkpms-89-00175) Foto: Pixabay