Hamburg (KNA) Angel Istek Alcu (33), aus der Türkei stammende kurdische Journalistin, ist neuer Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Sie erhält für ein Jahr die Unterstützung der gemeinnützigen Organisation, wie diese am Mittwoch in Hamburg bekanntgab. Die freie Journalistin aus Diyarbakir habe sich vor allem als Übersetzerin und Kontaktperson für ausländische Kollegen in der kurdisch-türkischen Krisenregion einen Namen gemacht.
Alcu arbeitete den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren auch für die britische BBC, das “Wall Street Journal” und Schwedens öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Für ihre Reportagen aus den Kurdengebieten und der Grenzregion zu Syrien wurde sie 2016 mit dem Martin-Adler-Preis für freie Journalisten der Rory-Peck-Stiftung geehrt. Sie kämpfe für Gerechtigkeit und gegen Gewalt, seit einer ihrer Lehrer bei einer Protestaktion vor ihren Augen erschossen wurde, so die Stiftung. Die Journalistin leide derzeit unter Erschöpfungszuständen, was insbesondere für eine Kriegsreporterin tödlich sein könne. Sie freue sich auf die Auszeit an der Elbe.
Die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte unterstützt Menschen, die wegen ihres öffentlichen Eintretens für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in gefährliche Situationen geraten sind. Sie wurde 1986 vom damaligen Ersten Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) gegründet. In den über 30 Jahren bot sie bisher mehr als 140 Journalisten, Schriftstellern, Malern, Fotografen, Anwälten, Menschenrechtlern und bisweilen auch ihren Familien Zuflucht. Finanziert wird sie durch private Spender und Unterstützung der Freien und Hansestadt Hamburg. Das Grundkapital stellte Jan Philipp Reemtsma.
(KNA - tkqlm-89-00107) Foto: Robert-Owen-Wahl / Pixabay