Berlin (KNA) Das neue Institut für Islamische Theologie an der Berliner Humboldt-Universität kann voraussichtlich zum kommenden Wintersemester seinen Lehrbetrieb aufnehmen. Der Berliner Senat rechnet damit, dass die laufenden Berufungsverfahren für fünf Professuren bis dahin abgeschlossen werden, wie Wissenschafts-Staatssekretär Steffen Krach (SPD) nach einer Anfrage aus dem Abgeordnetenhaus erklärte. Wenn eine Professur bis dahin nicht besetzt werden könne, sei “deren angemessene Vertretung sichergestellt”, erklärte er in seiner am Mittwoch veröffentlichten Antwort.
Die einzelnen Berufungsverfahren sind laut Krach in einem unterschiedlichen Stadium. Abschließend muss der Beirat des Instituts seine Zustimmung zur jeweiligen Berufung erteilen. Die Besetzung des Gremiums durch Vertreter nur konservativer muslimischer Verbände ist umstritten. So steht die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands in der Kritik, da nach Medienberichten einige ihrer Vertreter an einer israelfeindlichen Demonstration teilnahmen.
Krach erklärte, falls der Beirat der Berufung einer Kandidatin oder eines Kandidaten aus religiösen Gründen nicht zustimme, sei die Berufung eines anderen Bewerbers möglich. Dabei sei erneut das Einverständnis des Beirats einzuholen.
Das Institut soll vor allem Imame und Religionslehrer ausbilden. Zum Start rechnet die Universität mit bis zu 80 Studenten. Für den Aufbau stellt das Land Berlin bis 2022 insgesamt rund 13,8 Millionen Euro zur Verfügung. Bundesweit gibt es bereits fünf Islam-Institute an Hochschulen.
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