Düsseldorf (KNA) Über die steigende Zahl von Angriffen auf Muslime hat sich der nordrheinwestfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) alarmiert gezeigt. “Das sind Angriffe auf die zentralen Werte unserer Gesellschaft und damit Angriffe auf uns alle”, sagte er am Montag in Düsseldorf auf dem Kongress “Muslimisches Engagement in NRW”. Diese Delikte seien konsequent strafrechtlich zu verfolgen. Zudem müsse sich die Gesellschaft gegen Muslimfeindlichkeit und Menschenhass auf breiter Basis wehren. Muslime dürften nicht das Gefühl bekommen, sie würden damit allein gelassen.
“Staat und Zivilgesellschaft müssen die klare Botschaft senden: Das nehmen wir nicht hin!”, sagte Stamp vor rund 200 Kongressteilnehmern aus etwa 100 muslimischen Organisationen. Es könne nicht sein, dass – wie zuletzt an Pfingsten – an einem einzigen Wochenende in Bremen Korane geschändet, in Berlin kopftuchtragende Frauen beleidigt und in Köln Muslime auf mit Hakenkreuzen versehenen Flugblättern als Feinde dargestellt werden.
Die Landesregierung setze sich für alle in Nordrhein-Westfalen lebenden Bürger unabhängig von deren Religionszugehörigkeit ein, versicherte der Minister. “Muslime gehören selbstverständlich zu Deutschland und damit auch ihre Religion.”
Das Schüren von Rassismus und Gewalt sei “keine Meinung, sondern eine Straftat”, erklärte Stamp. Um der zunehmenden Muslimfeindlichkeit wirkungsvoll zu begegnen, brauche es breite Bündnisse und einen starken Zusammenhalt. Dies sei unabhängig von Glaube und Religion. “Wir müssen als Gesellschaft ganz genau hinhören, wenn die Grenzen des Sagbaren immer mehr ausgedehnt werden”, so der Minister. Die Gesellschaft müsse Ressentiments gegen Migranten mit Haltung und Courage entgegentreten.
(KNA - tkrkl-89-00128) Foto: Pixabay