Köln (KNA) An der Kölner Ditib-Zentralmoschee soll es künftig ein “Moscheeforum” geben. Das Forum soll als Plattform fungieren “für den Dialog und das Zusammenwachsen” von Moschee und Stadtgesellschaft, wie führende Vertreter des deutsch-türkischen Moscheeverbandes am Mittwoch ankündigten. In den letzten drei Monaten des Jahres ist demnach der Start des Forums geplant. Ab 2020 sollen dort regelmäßig Veranstaltungen organisiert werden, beispielsweise Gesprächskreise, Islamkurse oder Musikabende.
Vorgesehen ist außerdem, dass die Mitarbeiter des Forums Angebote für Moschee-Führungen bündeln und koordinieren. Der Komplex im Stadtteil Ehrenfeld gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Moscheebauten in Westeuropa. Laut Ditib nahmen im vergangenen Jahr 755 Gruppen an einer Moschee-Führung teil; 2011 waren es 105 Besucher-Gruppen.
Das Verhältnis zwischen der in Köln ansässigen Ditib und der Stadt hatte sich in den vergangenen Monaten deutlich abgekühlt. Der Einweihung der Zentralmoschee durch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Herbst vergangenen Jahres blieben prominente Vertreter des gesellschaftlichen und politischen Lebens fern. Sie warfen den Veranstaltern unter anderem Intransparenz und eine zu große Nähe zur türkischen Regierung vor.
Inzwischen, so hieß es aus dem Büro der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), fanden zwei persönliche Treffen statt, eines zwischen dem Vorstand und der Oberbürgermeisterin und ein weiteres auf Arbeitsebene. Ein Antrittsbesuch des seit gut sechs Monaten amtierenden DitibVorsitzenden Kazim Türkmen stehe noch aus.
Die Oberbürgermeisterin bedauere, “dass es bisher nicht zu dem von ihr geforderten und der Ditib angekündigten fruchtbaren Dialog gekommen ist”, sagte ein Sprecher der Katholischen NachrichtenAgentur (KNA). Ihrerseits werde Reker beim bereits terminierten Antrittsbesuch des neuen Vorsitzenden einen Katalog von Kriterien für eine weitere Zusammenarbeit vorlegen. Zu dem von der Ditib angekündigten “Moscheeforum” habe es noch keine konkreten Gespräche mit der Stadt gegeben.
(KNA - tkrlk-89-00171) Bild: Pixabay