Manila (KNA) Ein halbes Jahr nach den islamistischen Bombenattentaten hat am Dienstag in der katholischen Kathedrale von Jolo wieder ein Gottesdienst stattgefunden. Die Messe in der Hauptstadt der Provinz Sulu im Süden der Philippinen zelebrierten der päpstliche Nuntius Erzbischof Gabrielle Caccia und der frühere Erzbischof von Cotabato, Kardinal Orlando Quevedo, wie die Philippinische Bischofskonferenz (Dienstag) mitteilte.
Anwesend waren demnach auch der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Erzbischof Romulo Valles, sowie der Bischof von Marawi, Edwin Dela Pena. Die Stadt Marawi war im Mai von islamistischen Terroristen besetzt worden und konnte erst nach mehrmonatigem Häuserkampf von der philippinischen Armee befreit werden.
Islamistische Terroristen hatten Ende Januar bei den Attentaten auf die Kathedrale von Jolo 20 Menschen getötet und viele weitere verletzt. Die erste Bombe explodierte während eines Gottesdienstes in der Kathedrale; eine zweite detonierte vor dem Gotteshaus. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte das von Kämpfern der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf ausgeführte Attentat für sich.
Sulu ist eine Hochburg der Abu Sayyaf, die laut Terrorismusexperten enge Verbindungen mit den Terroristen von Al-Kaida und dem IS unterhält. Seit dem Jahr 2000 wurden laut dem philippinischen Nachrichtenportal Rappler vor oder nahe der Kathedrale von Jolo insgesamt zehn Bombenanschläge verübt.
Die Anschläge im Januar ereigneten sich sechs Tage nach einem Referendum über die Ausweitung der Autonomie für die muslimische Region Mindanao. Die Wähler hatten mit überwältigender Mehrheit für die Autonomieregion gestimmt. Lediglich in Sulu lehnten sie mehrheitlich eine Autonomie ab.
(KNA - tkrlq-89-00101) Foto: Pixabay