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Unicef sorgt sich um Kinder in Rohingya-Lagern in Bangladesch

19. August 2019
Rohingya
Flüchtlinge. Foto von Pixpoetry auf Unsplash.

Köln (KNA) Unter den rund 500.000 Rohingya-Kindern und -Jugendlichen in den Flüchtlingslagern in Bangladesch machen sich nach Angaben von Unicef Frustration und Verzweiflung breit. Es fehle vor allem an Bildungsmöglichkeiten, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht des UNKinderhilfswerks. Darin beklagen die Helfer auch massive Finanzierungslücken. Von den 152,5 Millionen Dollar, die allein in diesem Jahr für die jungen Rohingya-Flüchtlinge benötigt würden, stünden mit 56 Prozent gerade einmal gut die Hälfte der Mitte zur Verfügung.

Bangladeschs Nachbarstaat Myanmar hatte im Sommer 2017 mit Gewalt mehr als 700.000 muslimische Rohingya vertrieben. Das mehrheitlich islamische Bangladesch öffnete aus humanitären Gründen seine Grenze und nahm die Flüchtlinge auf. Die Vereinten Nationen haben die Rohingya zu der am stärksten unterdrückten und verfolgten ethnisch-religiösen Minderheit der Welt erklärt. Hunderttausende Rohingya waren bereits in den Jahren vor der ethnischen Säuberung aufgrund von Pogromen nach Bangladesch geflohen. Insgesamt leben mehr als eine Million Rohingya in den dortigen Lagern.

In den vergangenen zwei Jahren hätten etwa 280.000 Kinder im Alter zwischen 4 und 14 Jahren provisorischen Unterricht in Notschulen erhalten, teilte Unicef mit. Allen Anstrengungen zum Trotz könnten 25.000 Mädchen und Jungen immer noch nicht an den Lernprogrammen teilnehmen. Besonders schwierig sei die Lage der Jugendlichen. 97 Prozent der Heranwachsenden zwischen 15 und 18 Jahren in den Lagern hätten keinerlei Bildungs- oder Ausbildungsmöglichkeiten.

Das UN-Kinderhilfswerk warnt, dass ohne angemessene Lernmöglichkeiten Jugendliche großen Gefahren ausgesetzt seien. So gerieten verzweifelte junge Rohingya leicht in die Hände von Menschenoder Drogenhändlern. Mädchen und Frauen in den Lagern seien zudem von Belästigung und Missbrauch bedroht – insbesondere nachts. “Für die Rohingya-Kinder in Bangladesch geht es um mehr als ums Überleben”, erklärte UnicefExekutivdirektorin Henrietta Fore. “Für ihre Zukunft ist es zwingend notwendig, dass sie eine gute Schul- und Berufsausbildung erhalten.”

(KNA - tkslq-89-00016)
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