Luzern (KNA) Für den diesjährigen Franziskustag am 4. Oktober rufen Ordensleute zum weltweiten “Versöhnungsläuten” auf. Anlass ist der Beginn des christlich-islamischen Dialogs vor 800 Jahren, wie der Kapuziner Walter Ludin in Luzern mitteilte. 1219 ging Franz von Assisi in friedlicher Absicht ins Lager des ägyptischen Sultans Al-Kamil – mitten in einem blutigen Kreuzzug, wie es hieß. Dies sei eine “starke Geste des Dialogs” gewesen.
Das weltweite Läuten am kommenden Freitag um 14.00 Uhr solle die Solidarität mit “unseren muslimischen Brüdern und Schwestern” zeigen und ein “hoffnungsvolles Zeichen für Gebet, Frieden und Versöhnung zwischen allen Menschen guten Willens auf der ganzen Welt” darstellen. Zudem beginne zu dieser Zeit das muslimische Freitagsgebet.
Da der christlich-islamische Dialog “in unserer Zeit immer notwendiger wird, erinnert die Franziskanische Familie auf vielfältige Weise daran”, so die Ordensleute. An Hunderten Orten hätten bereits Kirchen ihre Teilnahme an der Aktion zugesagt. Auch die Glocken des Petersdoms im Vatikan werden demnach läuten.
Zur “Franziskanischen Familie” zählen Orden, die auf den heiligen Franz von Assisi (1181-1226) und die heilige Klara von Assisi (1193-1253) zurückgehen. 1206 distanzierte sich Franziskus von den Wertvorstellungen seiner wohlhabenden Familie und nannte sich “Büßer”. Daraus entstand der “Franziskanische Bußorden”.
Außer diesem “Ersten Orden” rief Franziskus gemeinsam mit Klara von Assisi die Klarissen als weiblichen Zweig (Zweiter Orden) ins Leben. Zudem gründete er einen “Dritten Orden” für Laien. Im 16. Jahrhundert entstanden aus Reformen Minoriten und Kapuziner.
(KNA - tktmm-89-00054)