Braunschweig (KNA) Der Braunschweiger evangelische Landesbischof Christoph Meyns ist besorgt über die Entwicklung der AfD. “Führende Vertreter der Partei haben sich zunehmend in einer Weise geäußert, die von völkischem Denken, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geprägt ist”, schreibt er in einer Erklärung, die am Mittwoch in Braunschweig veröffentlicht wurde. Die Partei drohe, “sich nicht nur von den Grundlagen der Demokratie, sondern auch von einem christlichen Menschenbild zu entfernen”, so Meyns.
In Braunschweig findet am 30. November und 1. Dezember der AfD-Bundesparteitag statt. Meyns kündigte seine Teilnahme an einer Kundgebung des Bündnisses gegen Rechts an. Außerdem will er in einer Andacht im Braunschweiger Dom für friedliches und respektvolles Miteinander beten.
“Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind mit dem christlichen Glauben nicht zu vereinen”, so Meyns weiter. Christen sähen in jedem Menschen, egal welchem Volk er angehöre, ein Kind Gottes. Das gelte auch für Flüchtlinge und Fremde. “Völkischer Nationalismus bildet nicht zuletzt den Nährboden für Antisemitismus und Gewalt gegen jüdische Menschen”, schreibt Meyns. Die Kirche sage klar und eindeutig, dass Antisemitismus Sünde sei.
Meyns lobte dagegen die zentralen Ziele des Bündnisses gegen Rechts wie Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Solidarität. “Sie entsprechen einer Kultur der Aufmerksamkeit, die wir unterstützen müssen, damit unser Land seinen demokratischen und humanen Grundlagen verpflichtet bleibt”, so der Landesbischof.
(KNA - tlkmn-89-00062) Bild: Screenshot YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=kPf-PRV4fV0)