Kuala Lumpur (KNA) Ausländische Missionare, die zu religiösen Vorträgen und Gesprächen nach Malaysia kommen wollen, müssen als Teil der Beantragung eines Visums künftig ihren Hintergrund überprüfen lassen. Der Backgroundcheck werde von den Behörden zusammen mit den entsprechenden malaysischen religiösen Körperschaften organisiert, kündigte Innenminister Muhyiddin Yassin vor dem Parlament an. Das berichtete der regierungsnahe Nachrichtendienst Bernama am Mittwoch.
“Wer hierher kommt, gleich für welche Art von Gesprächen, wird überwacht. Für muslimische Missionare sind die Religionsbehörden zuständig. Wer nicht über die entsprechende Qualifikation verfügt, wird nicht zugelassen. Diese Überprüfung gilt auch für nicht-muslimische Missionare”, betonte Yassin.
Malaysia ist ein multireligiöses Land mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit. Die Sicherheitsorgane sehen mit Sorge den wachsenden Einfluss ultrakonservativer islamischer Kleriker aus Saudi Arabien.
Für eine anhaltende Kontroverse sorgt unterdessen die Erteilung eines Visums für den islamistischen Prediger Zakir Naik aus Indien. Er gilt als einer der einflussreichsten Vertreter des salafistischen Islam und Befürworter des islamistischen Terrorismus. In Indien wurde ein Haftbefehl wegen Unterstützung des Terrorismus gegen ihn erlassen. Im mehrheitlich islamischen Bangladesch wurde der von Zakir Naik gegründete Fernsehkanal Peace TV nach dem Terroranschlag auf ein Cafe in Dhaka verboten. Die islamistischen Terroristen waren nach Erkenntnissen der Sicherheitsorgane von Peace TV und Zakir Naik zu ihrer Tat inspiriert worden. Kanada und Großbritannien haben ein Einreiseverbot für Zakir Naik erlassen.
(KNA - tlknk-89-00019)