Kapstadt (KNA) Auf einem muslimischen Friedhof in Kapstadt haben Unbekannte rund 80 Gräber verwüstet und aus den Grabsteinen ein überdimensionales Kreuz geformt. Religionsführer und traditionelle Anführer verurteilten den Vandalismus. Unklarheit herrscht über das Motiv, wie die Zeitung “Cape Argus” (Mittwoch) berichtete: Während ein Vertreter des Judentums einen “sorgfältig geplanten Angriff durch Fundamentalisten” kritisierte, sprach Sheikh Riad Fataar vom südafrikanischen Islamrat von einem “satanischen Symbol”, das mit Halloween am Donnerstag in Verbindung stehen könnte. Einen Zusammenhang mit dem Christentum wollte der Geistliche nach der Tat nicht herstellen.
Das Muslim Judicial Council (MJC) startete nun einen Aufruf an die muslimische Gemeinde in Kapstadt, die Grabsteine ihrer Verstorbenen zu identifizieren und das dazugehörige Grab ausfindig zu machen. “Das ist sehr traumatisch für unsere Gemeinde”, so Fataar.
Der Großteil der 53 Millionen Südafrikaner sind Christen (79,5 Prozent), gefolgt von Angehörigen traditioneller afrikanischer Religionen (15 Prozent) und Muslimen (1,5 Prozent). 1,3 Prozent gehören dem Hinduismus an; 0,2 Prozent sind Juden. Das religiöse Zusammenleben in dem Land gilt als weitgehend friedlich.
(KNA - tlknk-89-00156)