Paris/Bissau (KNA) Vertreter zahlreicher Religionsgemeinschaften werben in Guinea-Bissau für friedliche Präsidentschaftswahlen. Das berichtet Radio France Internationale (Montag). In dem westafrikanischen Land mit knapp 1,9 Millionen Einwohnern wird am 24. November gewählt.
Die katholische Kirche, der Rat der evangelischen Kirchen sowie mehrere muslimische Verbände haben dazu eine gemeinsame Botschaft mit dem Titel “Vor dem Handeln nachdenken” verfasst. Gewalttätige Sprache, Fehlinformationen und Diffamierungen seien zu unterlassen, heißt es darin. Stattdessen sollten demokratische Prinzipien eingehalten werden. Auch sollten die Stimmberechtigten tatsächlich zu den Urnen gehen.
Zur Wahl stehen zwölf Kandidaten, zu denen auch der bisherige Präsident Jose Mario Vaz (61) gehört. Dessen Mandat war bereits im Juni abgelaufen, weshalb nach Drängen der Westafrikanischen Wirtschaftsorganisation ECOWAS Anfang Juli eine Übergangsregierung unter Cipriano Cassama geformt wurde. Vaz ernannte vergangene Woche jedoch wieder eine eigene Regierung. Am Freitag soll über die politische Krise im Rahmen eines ECOWAS-Sondergipfels in der nigrischen Hauptstadt Niamey gesprochen werden.
Guinea-Bissau, das 1974 von Portugal unabhängig wurde, hat eine lange Geschichte an Staatsstreichen und politischen Krisen hinter sich. Die Nichtregierungsorganisation Freedom House mit Sitz in Washington stuft das Land als “teilweise frei” ein.
(KNA - tllko-89-00165)