Dresden (KNA) Scharfe Kritik an US-Präsident Donald Trump hat der “General Minister und President” der US-amerikanischen United Church of Christ, John C. Dorhauer, geäußert. “Donald Trump ist in meinem Leben der erste Politiker, der gewählt wurde, weil er ein Rassist ist”, sagte Dorhauer am Freitag in Dresden vor der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK). “Amerika hat einen Präsidenten gewählt, der alles in sich vereinigt: Rassismus, Frauenhass und Homophobie.”
Über Jahrzehnte hätten Bürgerrechtler Siege errungen im Blick auf das Wahlrecht für Schwarze, das reproduktive Recht für Frauen und die Gleichstellung von Transsexuellen, sagte Dorhauer. “Das alles wird nun in atemberaubender Geschwindigkeit zunichte gemacht.” Das amerikanische Narrativ sei “im Begriff, umgeschrieben zu werden”. Einwanderer würden öffentlich als Mörder, Vergewaltiger und Drogendealer beschimpft. Muslime seien Terroristen genannt worden und Opfer eines zum ersten Mal in der US-Geschichte über eine ganze Religion verhängten Banns.
“Ein Mann, der vor laufender Kamera angab, eine Frau an ihren Genitalien begrapschen zu dürfen, weil er berühmt sei und sie es wollte, sollte zwei Wochen später amerikanischer Präsident sein”, meinte Dorhauer weiter. Seine Kirche setze sich in den USA für Menschen am Rande der Gesellschaft ein. “In den USA von heute würde Jesus nicht die Geschichte vom barmherzigen Samariter erzählen, sondern die Geschichte vom guten Iraker, vom barmherzigen Syrer, vom guten Somali oder vom guten Jemeniten”, meinte das Kirchenoberhaupt: “Alles Länder, die als gefährlich eingestuft werden und auf der Travel-Ban-List stehen.”
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