Essen (KNA) Der Zentralrat der Jesiden in Deutschland (ZED) hat stärkere Ermittlungen gegen zurückgekehrte Islamisten in Deutschland gefordert. Es sei “völlig unverständlich”, dass die in Deutschland lebenden jesidischen Opfer der Terrormiliz Islamischer Staat nicht automatische angehört und als Zeugen vernommen würden, sagte der Zentralratsvorsitzende Irfan Ortac der “Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung” (Dienstag). Die religiöse Minderheit der Jesiden im Irak und in Syrien sei vom IS besonders brutal verfolgt worden. Zudem sei die jesidische Gemeinschaft enttäuscht darüber, dass viele Frauen, die sich dem IS angeschlossen hatten, nicht angeklagt würden oder nur geringe Strafen erhielten, fügte Ortac hinzu. “Die jesidischen Gefangenen des IS berichten, dass vor allem die ausländischen IS-Kämpferinnen schlimmer waren als die Männer.”
Es herrsche eine große Angst vor den Rückkehrerinnen. “Wir werden häufig gefragt, was passieren wird, wenn diese Frauen das, was sie im Irak und in Syrien gemacht haben, auch in Deutschland umsetzen wollen.”
© KNA. Alle Rechte vorbehalten.(KNA - tllls-89-00115)