Kuala Lumpur (KNA) Als erster malaysischer Bundesstaat hat Sabah den Heiligabend zum zusätzlichen Feiertag erklärt. Bislang galt in dem Staat auf Borneo nur der Erste Weihnachtstag als Feiertag. Mit dieser Entscheidung habe Regierungschef Mohd Shafie Apdal Weihnachten die gleiche Bedeutung wie dem chinesischen Neujahrsfest und dem Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan zugemessen, die in ganz Malaysia mit zwei offiziellen Feiertagen begangen werden, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag).
“Das ist der Beleg, dass wir alle Kulturen und Religionen achten und die Harmonie in Sabah fortsetzen wollen”, zitiert Ucanews den Muslim Shafie. Harmonie sei “der Schlüssel zur Entwicklung und zum Fortschritt unseres Landes”.
Für Christen im mehrheitlich islamischen Malaysia ist das Begehen der religiösen Feiertage Weihnachten, Karfreitag und Ostern oft ein problematisches Unterfangen. Die Zunahme des islamischen Konservatismus in dem südostasiatischen Land hat zu einer christenfeindlichen Rhetorik geführt, die bei christlichen Feiern zu Zurückhaltung zwingt. Die demografische Situation in Sabah und im benachbarten Bundesstaat Sarawak auf Borneo unterscheidet sich aber durch ihren hohen christlichen Bevölkerungsanteil grundlegend von der auf dem streng muslimischen Festland.
Die von islamistischen Predigern und Parteien provozierten religiösen Spannungen im multireligiösen Malaysia waren ein Faktor der Wahlniederlage der seit mehr als 60 Jahren regierenden Partei UMNO 2018. Nachdem der neue Premierminister Mohammed Mahathir Katholiken in wichtige Regierungs- und Staatsämter berief, wirft die islamistische Partei PAS der Reformregierung eine Förderung christlicher Mission im Land vor.
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