Hannover (KNA) Mehrere muslimische Landesverbände (Schuren) wollen ihren Fokus stärker auf die Aus- und Weiterbildung ihres religiösen Personals in der Bundesrepublik richten. “Wir wollen demnächst die Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern intensivieren und ausbauen”, teilten die Schuren von Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg in einer am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Absichtserklärung mit. Neben Kooperationen mit Religionsgemeinschaften seien auch solche mit zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen und Behörden denkbar.
Die Verbände beobachten eigenen Angaben nach im Bereich der Imamausbildung eine positive Entwicklung. Einige Projekte seien bereits erfolgreich durchgeführt worden, wie etwa die Qualifizierungsreihe für Imame der Schura Hamburg in Zusammenarbeit mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. Daneben existierten bereits seit Jahren einige Imamseminare der überregionalen Islamverbände. Mehrere Absolventen aus diesen Einrichtungen seien bereits in den Gemeinden der Schuren tätig.
Am vergangenen Donnerstag hatte der türkisch-islamische Verband Ditib im nordrhein-westfälischen Dahlem erstmals ein Zentrum für die Ausbildung von Religionsbeauftragten in deutschen Moscheegemeinden ins Leben gerufen. Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) betreibt schon seit Längerem ein Imamseminar in Köln und die Gemeinschaft Milli Görüs eins in Mainz. In Osnabrück ist die Gründung einer Ausbildungsstätte mehrerer Verbände und mit staatlicher Förderung in Planung.
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