Osnabrück (KNA) Die Universität Osnabrück und das Land Niedersachsen wollen zum Aufbau einer muslimischen Gefängnisseelsorge beitragen. Dazu startete am Institut für Islamische Theologie (IIT) am Dienstag ein einjähriges Forschungsprojekt. Gefängnisseelsorge werde bisher überwiegend von den beiden großen Kirchen angeboten, so die Universität. Muslimische Angebote seien noch die Ausnahme.
Das vom niedersächsischen Justizministerium mit 341.000 Euro finanzierte Forschungsprojekt habe einen theoretischen und einen praktischen Teil, so die Universität Osnabrück. Zunächst werde der Bedarf von Gefangenen muslimischer Religionszugehörigkeit in Niedersachsen erhoben. Dann würden professionelle Standards der muslimischen Seelsorge entwickelt. Schließlich gehe es auch um die Positionierung islamischer Seelsorge in Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern, Psychologen, Pädagogen und ärztlichen Diensten.
Vier wissenschaftliche Mitarbeiter werden den Angaben zufolge auch mit Hilfe christlicher Seelsorger eigens für die Studie zu Gefängnisseelsorgern ausgebildet. So erhielten sie Einblicke in den Gefängnisalltag, hieß es. Das IIT leiste mit dem Projekt nicht nur in Niedersachsen Pionierarbeit, sagte Staatssekretär Stefan von der Beck aus dem niedersächsischen Justizministerium.
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