Bonn (KNA) Nach der Gewalttat von Hanau bekunden die katholischen Bischöfe ihre Trauer und Solidarität mit Opfern und Angehörigen. Die Tat mache ihn “fassungslos”, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Zugleich kritisierte er “eine Tendenz zu einem ausgrenzenden und aggressiven Nationalismus und Rassismus”, der aus christlicher Perspektive durch nichts zu rechtfertigen sei.
“Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen”, so Marx weiter: “Wir hoffen, dass die Verletzten bald genesen. In dieser Situation denken wir auch an die Menschen, die mit dieser schrecklichen Tat in ihrer Nachbarschaft klar kommen müssen.”
Immer wieder gebe es “hasserfüllte und menschenverachtende Taten, bei denen sich ein rechtsextremistischer Hintergrund herausstellt”, betonte der Münchner Erzbischof. Dabei erklärten sich “Menschen, die zu Tätern werden, selbst zu vermeintlichen Verteidigern unserer Gesellschaft und unseres Landes”. Nicht selten seien sie “angestachelt von bösartigen Parolen in sozialen Medien oder am Stammtisch.”
Gegen diese “Tendenz zu einem ausgrenzenden und aggressiven Nationalismus und Rassismus” setze die Mehrheit im Land “weiterhin und unermüdlich Zeichen der Hoffnung, des Friedens und des Zusammenhalts”! Wörtlich ergänzte Marx: “Als Christen glauben wir, dass alle Menschen – gleich welcher Religion, Nation, Kultur oder Sprache – Kinder Gottes sind. Deshalb stehen wir mit allen Menschen gemeinsam ein gegen Gewalt und Terror.”
Das fange bereits im Kleinen an, etwa “im Widerspruch gegen rechtspopulistische und gewalttätige Äußerungen im Netz und auch im direkten Gegenüber mit Menschen, die christliche Werte von Nächstenliebe und Solidarität für ihre Zwecke missbrauchen.”
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