Kairo (KNA) Ein muslimischer Geistlicher der Kairoer Al-Azhar-Moschee ist von seinen Pflichten freigestellt worden. Er soll sich in den Sozialen Medien gegen einen anerkannten Kardiologen und koptischen Christen gerichtet haben, wie die Zeitung “Al-Ahram” (Montag) berichtet. Die Generalstaatsanwaltschaft habe eine Untersuchung wegen religiöser Hetze eingeleitet.
Der Minister für religiöse Stiftungen Mohammed Mokhtar Gomaa erklärte laut der Zeitung, es sei dem Betreffenden bis auf weiteres untersagt, Vorträge zu halten, Religionsunterricht zu geben oder Gebete zu leiten. Das Ministerium könne seine Ansichten nicht hinnehmen oder tolerieren.
In dem Beitrag habe der Geistliche die Ansicht vertreten, so die Zeitung, dass “irdische Arbeit, die nicht auf dem Glauben an Gott und seinen Propheten beruht, nur auf dieser Erde einen Wert hat” und “kein Gewicht am Jüngsten Tag” habe. Der Kopte Magdi Yacoub hatte mit einer Spende für einen Krankenhausbau positive Schlagzeilen gemacht.
Der suspendierte Geistliche wies die Anschuldigungen zurück. 2017 war er schon einmal suspendiert worden, weil er Nichtmuslime öffentlich als Ungläubige bezeichnete. 2019 durfte er per Gerichtsbeschluss auf seinen Posten zurückkehren.
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