Islamabad (KNA) In der pakistanischen Provinz Punjab fühlt sich die christliche Minderheit durch die Maßnahmen der Provinzregierung gegen das Coronavirus diskriminiert. Während die Behörden die Schließung von Kirchen und anderen öffentlichen Einrichtungen verfügt haben, sind die Moscheen weiter geöffnet. Die Regierung sei der Empfehlung islamischer Geistlicher gefolgt, unter bestimmten Auflagen die Moscheen nicht zu schließen, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews (Mittwoch).
Dazu gehöre unter anderem, die Freitagsgebete kurz zu halten sowie ältere Menschen und Kinder nicht teilnehmen zu lassen. Christen verurteilten die Maßnahmen als diskriminierend. Im Punjab sind Christen die größte nichtmuslimische Minderheit. Gleichzeitig gehört die Region derzeit zu den Brennpunkten der Corona-Krise in Pakistan. In der Universität der Stadt Dera Ghazi Khan wurden mehr als 780 Muslime unter Quarantäne gestellt, die an einer Pilgerfahrt in den Iran teilgenommen hatten und sich dort möglicherweise mit Covid-19 infiziert haben.
Die Behörden sehen derweil mit großer Sorge die Rückkehr von mehr als 2.000 weiteren pakistanischen Pilgern aus dem Iran; von ihnen sollen laut pakistanischen Medien bereits Hunderte positiv auf das Virus getestet sein. Die Pilger sollen in den kommenden Tagen mit Bussen aus Belutschistan, wo sie unter Quarantäne standen, zurück in ihre Heimatprovinzen Sindh, Punjab und Kyber Pakhtunkhwa gebracht werden. Der Iran ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Nach offiziellen iranischen Angaben sind bereits 988 Iraner an dem Virus gestorben; mehr als 16.000 Infektionen wurden bestätigt (Stand 17. März).
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