Jerusalem/Ramallah (KNA) In zahlreichen Moscheen in Israel und im Westjordanland sind die muslimischen Freitagsgebete wegen des Coronavirus ausgefallen. Der Rat der Imame sowie weitere muslimische Führungspersönlichkeiten hatten laut örtlichen Medienberichten gefordert, Gebete in Moscheen bis zum Ende der Krise einzustellen. Ihre Forderungen begründeten sie mit Zitaten aus dem Koran und des Propheten Mohammed. Ferner riefen sie Muezzine dazu auf, die Gläubigen zum Gebet zuhause aufzufordern. Insbesondere die üblicherweise gutbesuchten Freitagsgebete stünden im Widerspruch zu den Richtlinien der Behörden. Für die Jerusalemer Al-Aksa-Moschee galt demnach am Freitag eine strikte Teilnehmerbegrenzung für die Gebete.
Gläubige wurden ferner aufgerufen, statt wie üblich mit Bussen mit dem eigenen Auto anzureisen. Die zuständige islamische Wakf-Behörde hatte bereits zu Wochenbeginn angekündigt, die Al-Aksa-Moschee und den Felsendom zu schließen und die Gebete auf die Außenflächen zu verlegen. Gläubige wurden aufgefordert, ihre eigenen Gebetsteppiche mitzubringen und allgemeine Hygieneregelungen zu beachten. Predigten sollen eine Dauer von zehn Minuten nicht überschreiten. Zu Einschränkungen des liturgischen Lebens entsprechend der behördlichen Vorgaben im Kampf gegen Covid-19 hatten auch Kirchenführer im Heiligen Land aufgerufen.
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