Köln (KNA) Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) spricht sich für eine Studie zum sogenannten Racial Profiling aus. „Eine Untersuchung der unsäglichen Polizeipraxis Racial Profiling ist überfällig“, erklärte IGMG-Generalsekretär Bekir Altas am Freitag in Köln. Eine Studie könne helfen, Probleme zu beseitigen. Davon profitiere auch die Polizei, weil so verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden könne.
Racial Profiling meint Polizeikontrollen allein aufgrund der Hautfarbe oder anderer äußerer Merkmale. Auf Empfehlung der EU-Kommission plant die Bundesregierung eine Studie zu Racial Profiling in Deutschland, wie am Donnerstag bekannt wurde. Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA gibt es auch hierzulande eine Debatte über Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten.
Fälle von Racial Profiling werden laut IGMG erst bekannt, wenn es zu Gerichtsverfahren kommt. Die wenigsten Betroffenen würden jedoch rechtliche Schritte ergreifen, weil die Beweislage schwierig sei. „In den allermeisten Fällen stehen zwei Beamte einer Betroffenen gegenüber“, erklärte Altas. Die Gemeinschaft erreichten Berichte, aus denen hervorgehe, dass Racial Profiling Menschen mit vermeintlich afrikanischem, arabischem und türkischem Aussehen sowie Frauen mit Kopftuch treffe. Letztere müssten bei solchen Kontrollen auch abfällige Bemerkungen hinnehmen. Einige Polizeimaßnahmen resultierten offenbar aus einer islamfeindlichen Gesinnung und zielten darauf ab, die Betroffenen zu schikanieren, so Altas.
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