Berlin (KNA) Einige jüdische und muslimische Mediziner zeigen sich offen für die Idee eines gemeinsamen Ärzteverbandes. Eine solche Organisation könnte Brücken schlagen, sagte Yüksel König, Oberärztin am Vivantes Klinikum in Berlin, auf einer online übertragenen Podiumsdiskussion in der Reihe “Schalom Aleikum” des Zentralrats der Juden in Deutschland am Donnerstabend. Die Veranstaltung trug den Titel “Die Anatomie des Dialogs. Jüdische und muslimische Ärztinnen und Ärzte reden”.
Ein möglicher jüdisch-muslimischer Ärzteverband sei eine “wirklich gute Idee”, sagte Königs Kollege Boris Hoz. Er erlebe in Berlin oft, wie fruchtbar es sei, gemeinsame und keine getrennten Wege zu gehen.
Meryam Schouler-Ocak, Professorin für Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie am St.-Hedwig-Krankenhaus in Berlin, zeigte sich ebenfalls offen für einen solchen Vorstoß. Sie gab aber zugleich zu bedenken, dass bei Angehörigen eines Verbandes nicht zuerst die Religionszugehörigkeit im Vordergrund stehen solle: “Wir sind alle Menschen.” Aus ihrer Sicht sei es sinnvoll, eine solche Gruppe als eine Art Referat innerhalb eines Verbandes etwa von Chirurgen, Internisten oder Psychiatern einzurichten. “Auf so einer Plattform könnte ich mir das gut vorstellen.”
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