Düsseldorf (KNA) Die Regierungsparteien in Nordrhein-Westfalen wollen die Imam-Ausbildung in Deutschland weiter voranbringen. Die Fraktionen von CDU und FDP brachten einen Antrag ein, über den der Landtag kommende Woche abstimmt. Darin heißt es: “Eine Ausbildung von Imamen ist für die NRW-Koalition ein Baustein im Kampf gegen radikale Tendenzen, zunehmenden Islamismus und gegen übergroßen ausländischen Einfluss in deutschen Moscheegemeinden.”
Nach dem Willen der Fraktionen soll die Landesregierung mit muslimischen Dachverbänden über das geplante Weiterbildungsangebot für Imame an der Universität Münster sprechen. Seit 2011 bildet die Hochschule Studierende Lehrkräfte für islamischen Religionsunterricht sowie zu islamischen Theologinnen und Theologen aus. Die Universität plant zudem einen Masterstudiengang, in dem Imame ausgebildet werden sollen. Derzeit laufen Gespräche darüber mit dem Land und dem Bund. Die NRW-Regierungsfraktionen fordern, dass auch die muslimischen Dachverbände bei der Entwicklung des Studienprogramms mitwirken und Kooperationsvereinbarungen treffen.
CDU und FDP plädieren für eine Imam-Ausbildung “in deutscher Sprache von in Deutschland Sozialisierten, die in unserer Gesellschaft und mit unseren Grundwerten aufgewachsen sind”. 80 bis 90 Prozent der Imame hierzulande stammen aus dem Ausland. Knapp die Hälfte gehört zum deutsch-türkischen Moscheeverband Ditib, dem in NRW 312 Gemeinden angehören. Die Unabhängigkeit der Ditib sei jedoch fraglich, da sie per Satzung an die Regierung in Ankara angebunden sei, so die Fraktionen.
CDU und FDP betonen, dass Imamen wichtige Aufgaben für Integration und Dialog sowie bei der Vermittlung von Religion zukämen. Das Bild des Islams vieler Muslime hänge davon ab, welche Inhalte in den Moscheegemeinden vermittelt würden. “Islamische Geistliche sollen mit der Lebenswirklichkeit hier geborener und aufgewachsener – gerade junger – Muslime harmonisieren.”
In NRW leben zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Muslime; in dem Bundesland gibt es etwa 1.000 Moscheen.
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