Düsseldorf (KNA) Das Land Nordrhein-Westfalen will in seinen 30 Zentralen Flüchtlingseinrichtungen ein bundesweit einmaliges Präventionsprojekt gegen den gewaltbereiten Salafismus auflegen. In Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sollen Mitarbeitende und Flüchtlinge über die Gefahren des Salafismus aufgeklärt werden und in individuellen Fällen Unterstützung erhalten, wie das Integrationsministerium am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Vorgesehen seien Fortbildungs- und Beratungsangebote sowie Hilfen für Menschen, die sich um eine Radikalisierung Nahestehender sorgen.
“Jede radikalisierte Person stellt eine Gefahr für die innere Sicherheit unseres Landes dar”, erklärte Flüchtlings- und Integrationsminister Joachim Stamp (FDP). “Deswegen ist es wichtig, dass wir auch in den landeseigenen Flüchtlingsunterkünften auf das Thema aufmerksam machen und ganz konkret Hilfe anbieten.”
Das Präventionsprojekt wird den Angaben zufolge vom Bund finanziert und soll über mehrere Jahre durch das Beratungsnetzwerk “Grenzgänger” durchgeführt werden. Träger ist der “Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit” (IFAK) im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Geplant seien unterschiedliche Module zu den Themen “Interkulturelle Kompetenz”, “Islam und Islamismus”, “Beratungsarbeit” und “Psychologische Prävention”. Mit dem Projekt werde das landesweite Präventionsprogramm “Wegweiser” für Flüchtlinge in kommunalen Einrichtungen ergänzt.
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