Dhaka (KNA) Bei dem Großbrand in einem Flüchtlingslager in Bangladesch sind mindestens 15 Menschen ums Leben kommen und mehr als 560 verletzt worden. Mindestens 45.000 Menschen, zumeist Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya, hätten ihre Unterkünfte im Lager Cox’s Bazar verloren, berichten Hilfsorganisationen (Dienstag).
Ein Feuer von solchem Ausmaß, Intensität und Zerstörung sei bislang noch nicht da gewesen, erklärte Jan Egeland, Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrates (NRC, Dienstag). Der Regionaldirektor der Caritas im Bistum Chittagong, James Gomes, sagte telefonisch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), auch ein Teil des Lagers, in dem die Caritas arbeite, sei betroffen.
Der Brand war bereits die dritte Feuerkatastrophe in den Lagern in diesem Jahr. Für den Südasien-Experten von Amnesty International, Saad Hammadi, ist die Häufigkeit kein Zufall. Sie sei “zu offensichtlich, vor allem, weil die Resultate der Untersuchungen der bisherigen Vorfälle nicht bekannt sind”, twitterte er.
Das Feuer war am späten Montagnachmittag ausgebrochen. Die Feuerwehr habe mit Unterstützung von Soldaten, Polizisten und Rotem Kreuz fast sechs Stunden gebraucht, um es unter Kontrolle zu bringen, berichtet “The Dhaka Tribune”.
Die Armee von Myanmar hatte im Sommer 2017 Hunderttausende muslimische Rohingya aus ihrem Siedlungsgebiet in Rakhine gewaltsam nach Bangladesch vertrieben. Das Lager in Cox’s Bazar beherbergt aktuell rund 850.000 Rohingya und gilt derzeit als größtes Flüchtlingslager der Welt.
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