Berlin (KNA) Die Bundeswehr muss nach Einschätzung der Wehrbeauftragten des Bundestags, Eva Högl (SPD), verstärkt sexueller und religiöser Vielfalt Rechnung tragen. “Noch immer erhalte ich Eingaben von homosexuellen Soldatinnen und Soldaten, die als ‘Lesbe’ oder ‘Schwuchtel’ beleidigt werden”, schreibt Högl in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift “Kompass” des katholischen Militärbischofs (April-Ausgabe). “Auch bei religiöser Vielfalt gibt es noch was zu tun: 3.000 muslimische Soldatinnen und Soldaten haben keinen Zugang zu islamischer Seelsorge.”
Trotz Fortschritten in den vergangenen Jahren seien weitere Anstrengungen erforderlich, “vor allem auch Aufklärung und Sensibilisierung innerhalb der Truppe”, fordert Högl. “Die Auseinandersetzung mit Vielfalt in all ihren Dimensionen sollte fester Bestandteil der Ausbildung werden.” Die Bundeswehr sei nur dann zukunftsfähig, “wenn sie für alle Menschen gleichermaßen attraktiv ist – egal woher sie kommen, wen sie lieben oder an wen sie glauben”.
© KNA