Jerusalem/Ramallah (KNA) Zum Beginn des Ramadan hat der Großmufti von Jerusalem, Scheich Mohammed Hussein, die Hoffnung auf Unabhängigkeit der Palästinenser unterstrichen. In einem Grußtelefonat mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas äußerte der Geistliche den Wunsch, der an diesem Dienstag beginnende islamische Fastenmonat möge die Bestrebungen des palästinensischen Volkes nach Freiheit und Errichtung eines unabhängigen Staates mit Ostjerusalem als Hauptstadt voranbringen.
Nach den islamischen geistlichen Autoritäten verschiedener Länder in Nahost hatte auch der Großmufti den Beginn des Fastenmonats auf Dienstag festgelegt. Eine entsprechende Erklärung gab Hussein laut Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa am Montagabend ab.
Die palästinensische Autonomie-Regierung hatte am Wochenende eine Lockerung des Lockdowns zum Fastenmonat bekanntgegeben. Unter anderem soll der Schulunterricht für die Klassen 1 bis 6 wieder aufgenommen werden. Geschäfte und Betriebe dürfen mit einer maximal 50-prozentigen Auslastung arbeiten.
Bestehen bleibt laut Wafa eine tägliche Ausgangssperre zwischen 20 Uhr und 6 Uhr morgens sowie eine vollständige Ausgangssperre an Freitagen und in Gebieten mit hohen Covid-19-Infektionszahlen. Die Freitagsgebete dürfen auf öffentlichen Plätzen stattfinden, während das nächtliche sogenannte Tarawih-Gebet in Moscheen abgehalten werden darf.
Bereits am Sonntagabend hatten die islamischen Autoritäten in Ägypten, Libanon und Kuwait nach der traditionellen Zeremonie zur Sichtung der Mondsichel den Ramadanbeginn auf den 13. April festgelegt.
Der Beginn des Ramadan wird durch die jeweiligen geistlichen Autoritäten unter Hinzuziehung von astronomischen Berechnungen sowie der Sichtbarkeit der Mondsichel festgelegt. Zahlreiche muslimische Länder folgen traditionell der Entscheidung Saudi-Arabiens, in dem die heiligen muslimischen Stätten Mekka und Medina liegen.
Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Glaubensbekenntnis zu Allah, den täglichen Pflichtgebeten, dem Almosengeben und dem Pilgern nach Mekka. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch ‘Id al Fitr, das in Nahost in diesem Jahr voraussichtlich am Abend des 12. Mai beginnt.
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