München (KNA) Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle macht sich für eine Ausbildung islamischer Geistlicher an staatlichen Universitäten in Bayern stark. Am Donnerstag wird der CSU-Landtagsabgeordnete dazu einen Antrag im Bildungsausschuss einreichen. Mitte Juni soll am Islamkolleg der Universität Osnabrück eine vom Bundesinnenministerium und dem Land Niedersachsen unterstützte zweijährige Ausbildung von bis zu 25 Imamen pro Kurs beginnen. Sie findet auf Deutsch statt und setzt ein Studium islamischer Theologie voraus.
Spaenle will prüfen lassen, ob sich dieses Modell in Bayern übernehmen lässt. “Die Universitäten in Deutschland garantieren eine verfassungskonforme Ausbildung”, sagte er am Montag in München.
Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) wies der Politiker darauf hin, dass an der Universität Erlangen-Nürnberg bereits Religionslehrer für den Islamunterricht ausgebildet werden, der nach zehn Jahren Modellversuch zum kommenden Schuljahr Regelangebot in Bayern werden soll. Der Gesetzentwurf des Kultusministeriums dazu wird am Dienstag in erster Lesung im Landtag beraten. Spaenle rechnet mit einer Verabschiedung spätestens in acht Wochen.
Nach den Plänen der Staatsregierung soll das Wahlpflichtfach zunächst an 350 Standorten angeboten und schrittweise ausgeweitet werden. Der Ausbau hängt auch davon ab, wie schnell ausgebildete Religionslehrer zur Verfügung stehen.
Spaenle sagte, der Islamische Unterricht eröffne muslimischen Kindern “eine Tür zur Integration” und vermittle ihnen auch Wertschätzung anderer Religionen.
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