Dhaka (KNA) An einem hohen hinduistischen Fest ist es im mehrheitlich islamischen Bangladesch zu Gewaltaktionen radikaler Muslime gegen Hindutempel gekommen. Im Bezirk Chittagong sei in einem Tempel ein Hindu durch einen Angriff eines muslimischen Mobs ums Leben gekommen, berichtete das Portal Dhaka Tribune am Samstag. Nach dem Anschlag habe in Chittagong der “Einheitsrat der Hindus, Buddhisten und Christen” mit einer sechsstündigen Aktion gegen die Gewalt protestiert.
Durga Puja zu Ehren der Göttin Durga ist für die Hindus in Bangladesch sowie im angrenzenden indischen Bundesstaat Westbengalen das wichtigste religiöse Fest. Hindus sind in Bangladesch seit der Teilung des indischen Subkontinents in das mehrheitlich hinduistische Indien und das islamische Pakistan, zu dem Bangladesch bis zu seiner Unabhängigkeit 1971 als Ost-Pakistan gehörte, eine Minderheit. Sie ist immer wieder Ziel gewaltsamer Anschläge von fanatischen Muslimen.
Die Göttin Durga repräsentiert Stärke, aber auch Weisheit und die Muttergöttin Devi. Wie die meisten anderen hinduistischen Götter ist sie letztlich ein Avatar von “Gott”. “Man kann nicht einfach den Hinduismus aus einem christlichen Blickwinkel sehen”, sagte die katholische Theologin Virginia Saldanha aus Mumbai der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für Hindus sei Gott unvorstellbar. “Es gibt verschiedene Erscheinungsformen, die die Geschenke Gottes wie Reichtum, Fruchtbarkeit, Wissen, Stärke als Götter oder Göttinnen darstellen.”
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