Bagdad/Rom (KNA) Anlässlich der Papstreise in Kanada erhofft sich der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael I. Sako von Bagdad eine ähnliche Vergebungsbitte von muslimischen Führern gegenüber der christlichen Minderheit im Nahen Osten. “Ich hoffe, dass dieses Beispiel auch muslimischen Behörden dazu dienen kann, all das Leid, das Christen zugefügt wurde, zu verstehen und um Vergebung zu bitten, sagte er dem italienischen Informationsdienst SIR (Mittwoch). Als Beispiel nannte er die Täter der Terrormiliz IS, die “so viele Christen töteten und sie zwangen, zum Islam zu konvertieren”.
Leider, so räumte der Kardinal ein, finde man in anderen politischen Institutionen keine Kultur der Entschuldigung. “In unserer östlichen Gesellschaft, die sich auf die Autorität der Führung und des Scheichs stützt, ist die Kultur der Vergebung fast nicht vorhanden.” “Entschuldigungen”, so Sako weiter, “widersprechen meiner Würde, meinem Schicksal und meinem Stolz.”
Einen Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen, sei hingegen keine Schwäche, sondern eine Stärke, die das Ansehen einer Person erhöhe. Daher hoffe man, dass muslimische Autoritäten sich auch “für die Gewalt gegen die einheimischen Christen des Landes entschuldigen und sie dadurch beruhigen können”.
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