Berlin (KNA) Die Religionsbeauftragte der Grünen, Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor, will den Moscheegemeinden in Deutschland mehr Unabhängigkeit vom Ausland ermöglichen. “Denn damit geht immer auch ein ideologischer Einfluss einher, wie wir etwa an der Ditib, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalten für Religion, sehen”, sagte Kaddor am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.
Sie beklagte, “dass die meisten muslimischen Gemeinschaften noch immer nicht rechtlich als Religionsgemeinschaft anerkannt” seien. Muslimisches Leben müsse in Deutschland endlich zur Normalität werden.
Sie wolle die Frage nach der parlamentarischen Sommerpause angehen, kündigte Kaddor an. Dabei ziehe sie ein “Stiftungssystem, ähnlich wie in Baden-Württemberg” in Erwägung: “Im Stiftungsbeirat sitzen dann alle muslimischen Vertretungen – von den Liberalen bis zu den Orthodoxen. Sie stehen dann auch für eine bestimmte Lehre”, so Kaddor. Die Stiftung ziehe wiederum die Gelder ein und verteile sie: “Der Staat könnte eine Art Anschubfinanzierung leisten, wie er auch muslimische Lehrstühle finanziert”.
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Beitragsbild: Grüne im Bundestag, S. Kaminski