Am Donnerstag wurde der Sitz des jüdischen Militärrabbinats in Berlin eingeweiht. Der ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Muslime gratuliert – formuliert aber auch Wünsche bei der Betreuung muslimischer Soldaten.
Osnabrück (KNA) Der frühere Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, drängt darauf, dass auch muslimische Soldaten künftig Militärseelsorge erhalten. In der Bundeswehr gebe es mehr als 6.000 muslimische Soldatinnen und Soldaten, mit steigender Tendenz, sagte Mazyek der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Freitag). “Auch sie haben ein Anrecht auf Seelsorge”, so Mazyek.
“Entgegen weit verbreiteter Fehlinformationen, die behaupten, dies habe mit dem Fehlen einer einheitlichen Repräsentanz der Muslime zu tun, sage ich, auch wenn es wehtut: Hier ist die Politik gefordert, endlich adäquate Strukturen für Muslime anzubieten” so der ehemalige Zentralratsvorsitzende
weiter. “Nicht zuletzt haben unsere Soldaten ein verbrieftes Anrecht darauf.”
Zugleich würdigte Mazyek die Fortschritte bei der Einrichtung des jüdischen Militärrabbinats. “Ich freue mich ausdrücklich für die Jüdische Gemeinde und gratuliere herzlich.” Am Donnerstag hatten Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, den Sitz des Militärrabbinats der Bundeswehr in Berlin eingeweiht. Der Bundestag hatte 2020 beschlossen, dass die Bundeswehr Militärrabbiner für die etwa 300 Soldaten jüdischen Glaubens einführt.
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