Fünf Religionen und eine Atheistin in einer Wohngemeinschaft – klingt wie der Beginn eines schlechten Witzes, war aber zuletzt ein TV-Experiment im ZDF. Die christliche Teilnehmerin empfand es offenbar als Bereicherung.
Bonn (KNA) Das TV-Experiment Glaubens-WG hat Ansichten der christlichen Teilnehmerin Gloria offenbar in manchen Punkten verändert. Zu manchen ihrer Aussagen habe sie sich im Vorfeld noch anders positioniert als nach Abschluss der Sendung, sagte sie im Interview des Portals katholisch.de (Donnerstag). So zum Beispiel bei der Frage, ob Menschen aus der LGBTQ-Gemeinschaft von der Kirche diskriminiert würden. “Da hatte ich mich beim ersten Mal auf ‘Nein’ positioniert, aber später meine Meinung geändert”, so die 25-Jährige.
Auch das Gefüge innerhalb der Wohngemeinschaft, in der neben der Katholikin auch ein Muslim, ein Jude, eine Hinduistin, eine Buddhistin und eine Atheistin untergebracht waren, habe sie sehr positiv wahrgenommen. Über die Diskussionen und teilweise auseinandergehenden Standpunkte seien die Bewohnerinnen und Bewohner zusammengewachsen. “Es gab keinen Augenblick, in dem ich das Gefühl hatte, dass da jemand ausgegrenzt oder nicht so angenommen wurde, wie er oder sie ist.”
Regie und Produktionsleitung der Sendung hält sie hingegen vor, häufiger die “atheistische Sichtweise in den Fokus gerückt” zu haben, so Gloria. “Das ist nur eine Mutmaßung, aber manchmal hätte ich mir einfach gewünscht, die religiöskonservativen Sichtweisen ein bisschen mehr zum Ausdruck bringen zu können. Einfach aus dem Grund, weil das häufig von der Gesellschaft belächelt wird.”
Die Glaubens-Wohngemeinschaft ist ein sechsteiliges TVSozialexperiment aus der Reportagereihe “37 Grad” des ZDF. Die Folgen wurden im September und Oktober jeweils sonntags ausgestrahlt. Die 25-jährige Sorbin Gloria nahm als Vertreterin der katholischen Kirche und des Christentums teil.
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