Religion wird oft zu Machtzwecken missbraucht, sagt der Autor und Journalist Hasnain Kazim. Für ihn spielt eher der Glaube an Gott eine Rolle, weniger die Religion. Dennoch habe sie auch was Gutes.
Würzburg/Wien (KNA) Der Journalist und Autor Hasnain Kazim ist mit 20 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Religion brauche er nicht, sagt er, aber er glaube an Gott oder eine göttliche Kraft. “Dieser Glaube ist nicht unerschütterlich und wird immer auf die Probe gestellt. Aber dann erlebe ich die Natur, meinen Sohn und spüre, dass es etwas gibt, das größer ist als der Mensch”, schreibt Kazim im neu erschienenen Buch “Hat die Rede von Gott noch Zukunft?” (Echter Verlag, Würzburg).
Seit er denken kann, spielen Gott und Religion in seinem Leben eine Rolle. Seine Eltern waren schiitische Muslime, konvertierten aber zum protestantischen Christentum. Doch was in der Kirche gepredigt wurde, gefiel ihm nicht. “Insbesondere der Gedanke des sündigen Menschen, der durch das Leiden und Sterben Jesu Christi erlöst wird”, erklärt Kazim.
Religion werde oft für Machtzwecke missbraucht, so der studierte Politikwissenschaftler. Dennoch könne sie den Menschen Werte vermitteln, die für ein gutes Zusammenleben wichtig seien, wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit oder Demut. In dem Buch “Hat die Rede von Gott noch Zukunft?” wurden 111 Personen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft gefragt, ob sie sich eine Zukunft für die Rede von Gott wünschen. Unter den Befragten sind Prominente wie Heinrich Deichmann, Gregor Gysi, Peter Lohmeyer, Hildegard Müller, Nelson Müller, Franz-Josef Overbeck, Carla Reemtsma und Hendrik Wüst.
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