Vertrauen, Respekt und eine gemeinsame Zukunft: Darüber haben Juden und Muslime in Großbritannien debattiert. Aus den Gesprächen ist nun ein Versöhnungsabkommen entstanden, das auch König Charles III. lobt.
London (KNA) Jüdische und muslimische Gemeinschaften in Großbritannien wollen künftig enger zusammenarbeiten. Dazu unterzeichneten Vertreter beider Glaubensgemeinschaften am Dienstag ein Versöhnungsabkommen. Anschließend empfing sie König Charles III. im Buckingham Palace.
Laut Pressemitteilung aus dem Buckingham Palace sollen die Vereinbarungen einen dauerhaften Rahmen für die Zusammenarbeit und für das gegenseitige Verständnis schaffen. Man wolle außerdem gegenseitigen Respekt und Solidarität fördern.
Das Versöhnungsabkommen ist auch als “Drumlanrig-Vereinbarung” bekannt, weil es Mitte Januar auf Schloss Drumlanrig in Schottland ausgehandelt wurde. An den Gesprächen nahmen elf Gruppen teil, die über die Zukunft der jüdisch-muslimischen Beziehungen diskutierten. Zu den Beobachtern gehörten der britische Minister für Glaubensfragen, Lord Khan of Burnley, sowie Vertreter der britischen und schottischen Regierung und der Europäischen Kommission.
Anschließend bewertete Oberrabbiner Sir Ephraim Mirvis die “Drumlanrig-Vereinbarung” als einen mutigen ersten Schritt zur Wiederherstellung eines sinnvollen und langfristigen Vertrauens zwischen den muslimischen und jüdischen Gemeinschaften. Sie beschönigen unsere Differenzen nicht, sondern erkennen sie an.
Auch Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster, begrüßte in einer Pressemitteilung auf der Webseite seines Erzbistums das Abkommen: Meiner Erfahrung nach ist die Entwicklung von Freundschaften und engen Beziehungen zwischen Religionsführern ein wesentlicher Bestandteil der Förderung des sozialen Zusammenhalts und guter interreligiöser Beziehungen in diesem Land.
Laut der Volkszählung 2021 gab es im Vereinigten Königreich 271.327 Juden in England und Wales, was 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Nach diesen statistischen Angaben leben 3.801.186 Muslime in England und Wales. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 6,7 Prozent. Die größte Religionsgemeinschaft in England und Wales sind nach wie vor die Christen mit 27,5 Millionen Menschen, was einem Anteil von 46,2 Prozent entspricht.
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