Die längste Reise seiner Amtszeit führte Papst Franziskus noch vor knapp einem Jahr nach Indonesien und in weitere Länder Asiens. Sein Gastgeber in Jakarta erreicht nun die Altersgrenze für Bischöfe.
Jakarta (KNA) Kardinal Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo, seit 2010 Erzbischof von Indonesiens Hauptstadt Jakarta, wird am Mittwoch (9. Juli) 75 Jahre alt. Er erreicht damit jene Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen. Oft belässt dieser die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit darüber hinaus im Amt. Papst Franziskus hatte das Land noch im September 2024 besucht.
Indonesien ist das bevölkerungsmäßig größte muslimisch geprägte Land der Welt. Der Islam im galt lange als gemäßigt und tolerant. In den vergangenen Jahren haben jedoch konservativ- und radikal-islamische Strömungen an Einfluss gewonnen – auch auf die Politik. Regelmäßig kommt es zu Verurteilungen wegen angeblicher Gotteslästerung. Eine Verschärfung des Anti-Blasphemie-Gesetzes soll 2026 in Kraft
treten. In der teilautonomen Provinz Aceh gilt das Religionsrecht der Scharia.
Das Land erkennt neben dem Islam fünf weitere Religionen beziehungsweise Konfessionen offiziell an. Von den knapp 280 Millionen Indonesiern sind mehr als 87 Prozent Muslime und gut 12 Prozent Christen; ein Viertel davon sind katholisch.
Der Bibelwissenschaftler Hardjoatmodjo wurde 2019 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt. Vor seiner Versetzung nach Jakarta war er Erzbischof von Semarang (seit 1997) und indonesischer Militärbischof (seit 2006). Zwischenzeitlich leitete er auch als Vorsitzender die nationale Bischofskonferenz und wurde Mitglied der einflussreichen Missionsbehörde im Vatikan.
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